Die größten Fehler im Social-Media-Auftritt

B-to-B-Unternehmen

Die größten Fehler im Social-Media-Auftritt

Ute Böhringer-Mai (li.) und Tanja Auernhamer. Bild: bvik

Unprofessionell, wenig strategisch – so sollte der Social-Media-Auftritt des Unternehmens auf keinen Fall sein. Der Bundesverband Industrie Kommunikation (bvik) empfiehlt B-to-B-Unternehmen daher, Social-Media-Kompetenz inhouse aufzubauen.

Ute Böhringer-Mai, Leiterin Corporate Marketing & Communications der ARRI-Gruppe und BVIK-Mitglied: "Vor allem bei der Nutzer-Interaktion, bei Anfragen über Social-Media-Kanäle und Nutzer-Reaktionen auf Posts können eigene Marketing- und Kommunikationsmitarbeiter direkter und professioneller im Sinne des Unternehmens antworten."

Auch mit Messenger-Marketing sollten sich Industrie-Unternehmen bereits befassen, so der Verband. Tanja Auernhamer, Leiterin der BVIK-Geschäftsstelle im Bereich Kommunikation, geht davon aus, dass sich die individualisierte Kundenkommunikation über Messenger-Dienste auch auf den B-to-B-Bereich ausweiten wird. "Sie weisen außerordentlich hohe Öffnungsraten auf, werden nicht durch Algorithmen in der Zustellung gedeckelt und daher über kurz oder lang die klassische Social-Media-Kommunikation ergänzen. Ein Blick nach China zeigt, was alles möglich ist. Sobald sich sinnvolle Lösungen auftun, die DSGVO-konform durchführbar sind, könnte sich die Entwicklung beschleunigen. Man sollte sich bereits jetzt darauf einstellen und Know-how zu diesem Thema aufbauen."

Da bereits kleinste Fehltritte im Social Web große Auswirkungen haben können, sollten Unternehmen folgende Fehler vermeiden:

1. Kanalbetreuung und Bespielung ohne festgelegte Social-Media-Strategie und ohne entsprechenden Ressourcen. Gerade wenn man sich mit zu vielen verschiedenen Kanälen verzettelt, besteht die Gefahr von Ineffizienz.

2. Reposten, Liken, Teilen ohne vorherige Hintergrundrecherche zur Seriosität der Quelle. Das kann zu Vertrauensverlust führen.

3. Löschung kritischer und negativer Kommentare statt sachlicher Reaktion. Der konstruktive Umgang mit Kritik ist im Social Web eine Voraussetzung für einen professionellen Auftritt und kann zur Vertrauensbildung beitragen.

4. Teilen identischer Inhalte auf allen Social-Media-Kanälen des Unternehmens. Jeder Kanal hat seine eigene Anforderungen. Daher sollte es auch für jeden eine eigene Strategie geben.

5. Inhalte auf Kosten der Konkurrenz erstellen. Ein fairer Umgang mit der Konkurrenz zahlt sich aus.

6. Content an Unternehmens-Interessen ausrichten statt an User-Nutzen. Das langweilt die User. Stattdessen sollten Unternehmen den Kunden mit seinem Bedarf in den Mittelpunkt stellen.

7. Die Annahme: Quantität schlägt Qualität. Echte Fans müssen nicht "geködert", sondern langfristig gebunden werden.


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