Nie dagewesene Darstellung von Produkten und Dienstleistungen

Autobranche im Metaverse

Simon Graff analysiert die Autobranche im Metaverse

Zweifelsfrei Metaverse-tauglich: Simon Graff

Simon Graff berät Unternehmen mit seiner Berliner Firma For Real beim digitalen Ausbau immersiver Medien und bei der Kommunikation virtueller Produkte. Hier wirft er einen Blick hinter die Metaverse-Kulissen der Autoindustrie.

Nach Audi und BMW steigt nun auch MINI ins Metaverse mit ein. Auf der diesjährigen Gamescom konnten sich User auf einer virtuellen Plattform mit dem neuesten MINI Modell, dem rein für virtuelle Anwendungszwecke gedachten Concept Aceman, auseinandersetzen. Die Marke MINI verbindet damit die virtuelle mit der analogen Realität. Beim immersiven Erlebnis heizen Besucher der Games-Messe durch spielerische Welten und Strecken. Auch dank der Integration diverser Mini-Games zeigt der Automobilkonzern, wie Marken spielerisch auf ihre Produkte und Ideen aufmerksam machen und Brand Experience neu definieren. Das Metaverse wird zum Vehikel, das Produkt und Narrativ des Unternehmens zu den Consumern transportiert. Diese Art der Kommunikation öffnet Wege zu Zielgruppen, deren vorrangiger Wunsch oft nicht der Fahrzeugbesitz ist.  

Im Metaverse als Werkzeug der nächsten Generation des Internets – des Web 3.0. – scrollen Consumer nicht mehr wie gewohnt durch Unternehmenswebsites, sondern nehmen als virtuelle User via Avatar an digitalen Welten teil – bummelnd oder wie im Fall MINI – fahrend. Dabei sind die Zugänge ins Metaverse vielfältig: je nach Plattform eignen sich Smartphone, Browser am Desktop oder – vollständig immersiv – VR-Devices. Marken erreichen so eine breite Zielgruppe moderner, digitalisierungsbegeisterter Metaverse-User. Außerdem verbindet das Metaverse die globale Community miteinander. Über interaktive, virtuelle Funktionen, Chats und Emojis tauscht man sich digital zu Produktneuheiten aus. Das erschließt neue und bislang nie dagewesene Darstellungsformen für Unternehmensprodukte und -dienstleistungen.

Das Auto als Blaupause

Etliche Automotive Brands verzeichnen bereits erste Erfolge mit ihren Metaverse-Strategien. Audi bietet via Holoride – einer Plattform für integriertes, adaptives In-Car Entertainment – virtuellen Fahrspaß an. Seat präsentiert sich mit seinem Cupra Case ebenfalls visionär und stellt ganz eigene Pläne fürs Metaverse vor. In virtuellen Vertriebsräumen erhalten Interessierte Einblicke in eine Welt voller Design- und Engineering-Ideen der Marke. BMW kreiert mit JOYTOPIA gleich eine ganze Welt. Regelmäßig tauchen aktuelle Produkte darin auf und werden virtuellen Besuchern präsentiert. Stargrößen wie Christoph Waltz und Coldplay begleiten solche BMW-Metaverse-Kampagnen, so zur Vorstellung des neuen iX1.

Was alle Beispiele eint: Einzigartige Brand Experiences via eigens geschaffener Metaversen erlauben neuartige Entertainment-Angebote, spannende Customer Journeys und ein kluges Community-Building. Automobil-Herstellern stellt sich nun die Frage, welche Rolle sie im Metaverse künftig spielen möchten. Wie sieht Mobility im Metaverse künftig aus? Gibt es — analog zur realen Welt – Ride-Sharing-Konzepten wie FREENOW oder MOIA als Alternativen zum klassischen Individualverkehr? Unternehmen sollten das Metaverse als Chance begreifen, eigene, ganzheitliche Lösungen zu entwickeln, die zu den analogen Brand-Angeboten nun auch virtuelle Lösungen bereitstellen.


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