BMW-Magazin: alleine stemmen oder bleiben lassen 

Auto-Journalist und CP-Experte Peter Groschupf 

Peter Groschupf: Seine Meinung zu einem neuen BMW-Magazin

Peter Groschupf ist der Grandseigneur des Corporate Publishing in der Autobranche. Er hat BMW und Daimler ebenso wie der früheren Premier Automotive Group von Ford zu vielbeachteten internationalen Magazinen verholfen und ist mit dem Management der Branche noch immer bestens vernetzt. Seine Meinung zu den Gerüchten um ein neues BMW-Magazin.    

zum LOUT-Beitrag BMW-Magazin-Revival: Es kommt, es kommt nicht, es kommt...

Das Kundenmagazin einer starken Marke sollte sich unbedingt auch auf die Marke fokussieren. Ein verwaschenes Lifestylemagazin gleitet schnell in einen Themen-Bauchladen bereits existierender Magazine ab. Wenn das neue BMW Magazin tatsächlich nur 40 Prozent Marke kommunizieren und 60 Prozent beliebige Themen präsentieren soll, ist inhaltliche Beliebigkeit programmiert. Und: Sobald andere Partner inhaltlich mitreden können, dürfen und wollen, führt das zu einem ständigen Konflikt unterschiedlicher Interessen. Konflikte, die dann auch in der Timeline der Produktion zu Unregelmäßigkeiten führen.

Außerdem: Für Anzeigenkunden ist viermaliges Erscheinen im Jahr nach meiner Überzeugung und Erfahrung als Minimum unabdingbar. Und auch die Empfänger sollen mit viermaligem Erscheinen angeregt werden, sich auf die nächste Ausgabe zu freuen. Ansonsten gerät das Magazin schnell in Vergessenheit, es entsteht die Wahrnehmung eines ab und zu erscheinenden Werbemittels, wie ich es selbst von der BMW-Niederlassung ein bis zweimal im Jahr erhalte.

Wenn BMW das Magazin finanziell nicht alleine stemmen kann oder will, sollte man es bleiben lassen. Sollte das dennoch gelingen, habe ich mich die letzten 30 Jahre geirrt.

Peter Groschupf

Peter Groschupf

Peter Groschupf verantwortete das BMW Magazin unter Kommunikationschef Richard Gaul, das Magazin der Premier Automotive Group von Ford (mit inzwischen verkauften Luxusmarken wie Aston Martin und Jaguar) unter Vorstand Wolfgang Reitzle und Marketingchefin Christina Hammer sowie das Mercedesmagazin unter Gesamtverantwortung von Karlheinz Winkler. Er zählt zu den Juroren der FOX AWARDS und begutachtet mit kritischem Blick und viel Sachverstand wesentlich die Autokommunikation.

Unser Newsletter