Bild: Deutsche Bank
Seit drei Jahren kommuniziert die Deutsche Bank intern und extern über einen Newsroom mit 30 Mitarbeitern, geleitet von Ralf Drescher, dem Director Communications.
Der Newsroom ist bei der Deutschen Bank auch physisch in einem eigenen großen Raum untergebracht und heute die zentrale Anlaufstelle für die Themenabstimmung sowie die Planung und Steuerung der Kommunikation. Im Interview mit dpa-Tochter News Aktuell erklärt der langjährige Wirtschaftsjournalist und Newsroom-Chef Ralf Drescher, dass die einjährige Konzeptionsphase letztlich zwar grundlegende Veränderungen gebracht habe, aber auch zur Erkenntnis führte, nicht alle bisherigen Strukturen über Bord zu werfen. Bewährtes blieb erhalten. Die aus Sicht der Kommunikation als Business-Partner bezeichneten Geschäftsbereiche – Privatkunden, Unternehmenskunden, Investmentbank und Vermögensverwaltung – werden weiterhin mit eigenen Kommunikationsteams betreut, ebenso Infrastrukturfunktionen wie Personal, Technologie oder Finanzen.
Bei jedem Business-Partner recherchieren Mitarbeiter des Kommunikationsteams quasi wie Reporter die Nachrichten und Geschichten an der Quelle und erstellen die Inhalte für alle internen und externen Kanäle. Darüber hinaus haben die globalen Niederlassungen des Finanzinstituts eigene Teams, die regionale Themen selbst erarbeiten, bei übergreifenden Themen wiederum mit den Kommunikationsteams der Zentrale zusammen agieren.
Geht es um die Unternehmensmarke, hat die Kommunikations-Abteilung den Lead, geht es um die Geschäftsbereiche, bleibt das Marketing in der Verantwortung für die Inhalte. Beide Bereiche arbeiten eng zusammen und tauschen sich aus. In morgendlichen Konferenzen werden die Themen abgestimmt.
Im Newsroom laufen alle Fäden zusammen. Hier sind im Team von 30 Mitarbeitern alle zentralen Kommunikationsfunktionen gebündelt. Wesentliche Aufgabe: die Stringenz der Inhalte auf einer gemeinsamen Plattform sicherstellen – die Stringenz der Inhalte auf einer gemeinsamen Plattform sicherstellen – unterstützt von einem selbstentwickelten Planungstool auf Basis des Redaktionssystems DotCMS und den Kommunikations-Plattformen Skype for Business und Symphony. Auch die Distribution der Inhalte auf die Kanäle – vor allem LinkedIn und Twitter, aber auch Instagram und Facebook – steuert der Newsroom.
Eine wesentliche Aufgabe ist die interne Kommunikation
Die rund 86.000 Mitarbeiter der Deutsche Bank haben immer wieder mit kritischen Medienberichten zu tun. Im Newsroom werden sie aufgegriffen, mit Frage-Antwort-Katalogen und Sprachregelungen zum Thema versehen, und – wie andere internen Themen auch – über das eigene Social Intranet ausgespielt, zudem über sogenannte Brand Screens an allen wichtigen Standorten, über diverse Newsletter und eine wöchentliche Mail an alle Mitarbeiter mit den zentralen Ereignissen der Woche. Eine besondere Bedeutung hat die interne Kommunikation in der Corona-Pandemie, in der die Mitarbeiter global und in den einzelnen Regionen auf Sonderseiten im Intranet stets die aktuellsten Informationen zu Hygiene- und Sicherheitskonzepten, aber auch zu Reiserichtlinien. Aber auch der direkte Austausch zwischen Führungskräften und ihren Teams über interaktive Formate wurde stark ausgebaut.
Grundsätzlich reicht das Spektrum der internen Themen von der Unternehmensstrategie über Gehaltsfragen und Porträts einzelner Mitarbeiter bis hin zur Vorstellung des Wachhunds in der Frankfurter Zentrale. Drescher: "Das fanden einige zwar banal und überflüssig, vielen anderen hat die Lektüre aber schlicht Spaß gemacht."
Die Entwicklung des Newsrooms geht inzwischen weiter. Aktuell entwickelt die Deutsche Bank eine eigene App für die interne Kommunikation. Auch die Team-Struktur wird immer wieder angepasst: So ermöglicht die Aufteilung in offensive und defensive Teams seit kurzem eine flexiblere Reaktion: Die offensiven Teams sollen Themen setzen und Erfolge kommunizieren, die defensiven sich mit Krisenthemen beschäftigen.
