Metaverse, Teil II: Der größte Bedarf an Consultants und Agenturen

Strategie

Metaverse, Teil II: Der größte Bedarf an Consultants und Agenturen

Interesse wecken, Mehrwert analysieren – und testen, testen, testen: Das Metaverse verspricht eine ganz neue Customer Experience in Marketing und Sales und neue Kommunikationsformate in der internen und externen Kommunikation für das Markenimage, hybride Events, Recruiting oder Team Building. Es gibt viel zu tun.

Unternehmen müssen jetzt überzeugt werden, Budgets für Piloten in die Hand zu nehmen, Abschreibung inbegriffen. Ein Riesenbedarf herrscht jetzt an Beratung und Unterstützung der Unternehmen beim Aufbau ihrer Metaverse-Strategien mit konkreten Use Cases. Die gute Nachricht: Die besten Informationen zu Metaverse und NFT-Marktplätzen, zu neuer Hard- und Software, zu Erfolgen und Misserfolgen sind nur einen Klick entfernt – und warten darauf, für das Unternehmen, seinen Markt und seine Kunden analysiert und zielgruppengerecht aufbereitet zu werden.

Im operativen Content-Geschäft geht es neben dem Consulting und dem Entwickeln erster Metaverse-Contentstrategien dann auch um konkrete Apps – weniger als singuläre Plattformlösung denn als Integration mit vorhandenen Content-Strategien. Hier ist mit dem Anrollen einer Monster-Start-up-Welle zu rechnen, die bestehende Agenturmodelle unter Druck setzen dürfte.  

Welche Skills braucht es und woher kommen die Talente?

Der Kampf um Talente wird mit dem Metaverse noch stärker. Gesucht werden Skills aus dem Data-Science-,  Krypto- und dem 3D-Modelling-Bereich. So manches Talent dürfte sich aus der Gaming-Industrie abwerben lassen. Aber nicht nur. Neue Arbeitsmodelle und Kollaborationsnetzwerke müssen her, denn zwei, drei Programmierer machen noch kein Metaverse. Die neue immersive Welt entsteht nur im kreativ animierenden und aktivierenden Umfeld. Nerds suchen Nerds.

Zu unterscheiden ist zunächst die Positionierung des Unternehmens im Metaverse: Sucht es neue Use Cases wie Adidas auf The Sandbox oder Nike auf Roblox? Oder plant man, Teil der Metaverse-Infrastruktur zu werden wie Samsung mit seinem neuen Experience Center 837X auf Decentraland?

Sieht man sich die Schlüsseltechniken an, die alle Schritte im Metaverse beeinflussen, spielt neben der Krypto- die Holografie eine entscheidende Rolle. Sie bestimmt die Qualität der Kommunikation mittels Avataren und markiert für ein Premium-Label, ob, wie und wann ein Start im Metaverse Sinn macht. Ebenso wichtig: die NFT-Marktplätze und das Einrichten von Krypto-Wallets, zum Beispiel mit der Browser-Erweiterung Meta Mask. Sie unterstützt das Managen aller Ethereum-Blockchain-basierten Tokens – also fast alle. Denn auf den meisten Marktplätzen ist Ether (ETH) die Standardwährung. Bisher. Denn weitere Kryptowährungen wie Cardano, Solana oder Flow setzen sich allmählich durch. Die Kryptowährung selbst besorgt man sich auf einer Handelsplattform, zum Beispiel eToro, schickt sie an die Wallet und kann nun in den NFT-Handel einsteigen.

Welche Plattform macht das Rennen?

Die Karten der Plattformanbieter von heute werden für das Web 3.0 neu gemischt: Wer kann als erster im großen Stil daten- und stromfressende 3D-Technik für User komfortabel bereitstellen? Wer hat die besten Use-Case-Ideen? Die Big Techs oder GAFAMS – Google, Amazon, Facebook (Meta), Apple und Microsoft legen sich bereits mächtig ins Zeug: Meta-Visionär Mark Zuckerberg investiert Milliarden unter anderem in seine VR-Plattform Horizon Worlds. Seine Vision: nicht länger Produkte liefern, sondern komplexe Ökosysteme für Entertainment, Bildung und Business.

Keine Frage, dass auch die großen China-stämmigen Plattformen wie Alibaba, Tencent, Baidu, Netease und ByteDance mit von der Partie sind. China hat längst eindrucksvoll gezeigt, wie es die Plattformen der westlichen Welt unter Druck setzen kann.

Ernstzunehmende Player sind auch die virtuellen Plattformen, die sich gerade im großen Stil um die NFTs bilden mit eigener Kryptowährung und aktuellen Wechselkurswerten wie Decentraland oder The Sandbox. Hier erlebt man Goldgräberstimmung virtuell-real: Wer nicht schnell genug Grundstücke im neuen Land of Glory erwirbt, geht leer aus oder kauft sie anderen mit dickem Gewinnzuschlag ab.

Nicht zu vergessen: die Gaming-Plattfomen. Roblox tritt mit viel spielerischer Kreativität und eigener Währung an. Zudem ist es durch seinen Spielaufbau nach dem „Lego-Prinzip“ leicht nutzbar. Das bringt fürs Erste Bewegung in den neuen Markt. Und schließlich rüsten sich auch die Telco-Unternehmen, die – wie die Telekom mit Magenta – auf attraktive Entertainment-Plattformen aufsetzen können.

Wie wichtig ist Regulierung?

Mittel- und langfristig dürften offene Schnittstellen ungezählte Plattformen verbinden, sowohl virtuelle als auch reale, sowohl von bereits bekannten Anbietern als auch von vielen neuen. Entscheidend ist, dass virtuelle Assets und Identitäten von einer Plattform zur nächsten mitgenommen werden können. Dazu braucht das Metaverse eine neue Art Protokoll, das ähnlich dem Internet Protocol (IP) Standards setzt, Interoperabilität ermöglicht und durch seine Funktion erst die Grundlage für ein globales Metaverse darstellt.

Die Pandemie reduzierte über weite Strecken das Leben auf das Internet: Geschäftlich mit Meetings, Messen oder Recruiting, privat mit Entertainment, Datings oder Shopping. Doch so schnell die Lockdowns die Online-Shops auf Touren brachten, so schnell folgte die Ernüchterung: reale Kontakte und Erlebnisse können sie nicht ersetzen. Ob ein Metaverse das jemals können wird, hängt davon ab, wie  realitätsnah bis realitätsidentisch es sich umsetzen lässt und wie überzeugend der 3D-Content sein wird. Nur dann werden sich auch die User bereitwillig auf die immersiven Angebote einlassen.
 


Unser Newsletter