"Wir sind als Freigeister unterwegs"

Purpose Magazin

"Wir sind als Freigeister unterwegs"

Das Bankhaus Donner & Reuschel holt seine wohlhabende Premiumzielgruppen mit Content ab, der primär nichts mit den Interessen der Bank zu tun hat. Wie er dennoch die Brücke schlägt, erklärt Hans Christian Meiser, Chefredakteur des Magazins "Purpose".

M A K I N G   O F

Die Privatbank Donner & Reuschel baut mit dem Online-Magazin Purpose für seine finanzkräftige Klientel eine Werte-Kommunikation auf. Ähnlich wie die Deutsche Bank mit dem Magazin Werte, konfrontiert auch Donner & Reuschel die Premiumzielgruppe mit Themen abseits von Produkt, Sales und Performance. Es geht um nachhaltige Architektur, innovative Start-ups oder Gelassenheit. Das Bankhaus will seinen Kunden, Interessenten und Partnern einen Ort zum gedanklichen Verweilen bieten und lässt der Redaktion dazu völlig freie Hand. Das Team rund um Magazin-Gründer Hans Christian Meiser und Journal International arbeitet unabhängig, bindet aber regelmäßig Interviews mit oder Beiträge von Experten aus dem Bankhaus ein. Unternehmenssprecherin Nina Conze bestätigt die Wirkung des bunten Themenstraußes:

Wir erfahren mit dem Lesestoff eine sehr schöne Resonanz.

LOUT fragt nach. 

Herr Meiser, wie glücklich sind sie selbst über Purpose als Titel für das Onlinemagazin der Donner und Reuschel Privatbank? Der Begriff hat sich vielfach als leere Worthülse abgenutzt.

Da ich den Titel und das Magazin selbst entworfen und vorgeschlagen habe, werde ich kaum darüber unglücklich sein. Ich finde auch nicht, dass der Begriff sich abgenützt hätte, höchstens in Medienkreisen. Aber generell brauchen wir heute mehr denn je "Purpose" – das zeigt auch die Corona-Pandemie, in der die Menschen endlich darüber nachzudenken beginnen, was denn im ihrem Leben eigentlich Sinn macht. Wir machen im Magazin Vorschläge, was es mit Werten, Nachhaltigkeit und Gemeinwohl in Bezug auf die Sinnhaftigkeit des je einzelnen Lebens auf sich hat.

Um glaubwürdig zu sein, kann Purpose nicht nur in der Kommunikation stattfinden – wie verbindet Donner und Reuschel diesen höheren Zweck mit dem Geschäftsmodell der Bank – und welche Themenfelder lassen sich daraus für das Magazin ableiten?

Die Bank versteht sich als Lebensbegleiter – deshalb ist auch die Zusammenarbeit mit Donner & Reuschel so fruchtbar. Wenn Sie sich z.B. die jährliche "Perspektiven-Tagung" ansehen, dort finden Sie ebenfalls philosophische Ansätze gemischt mit ökonomischen Themen. Diese Kombination ist einzigartig, denn wo sonst findet man sie? In Medien, die sich mit diesen Themen beschäftigen, geht es meist entweder nur schwer verständliches Philosophisches oder rein Ökonomisches. Die Mischung aber machts und sie zeigt, dass beides durchaus aufeinander bezogen ist.

Uns erscheint die Verbindung zur Bank in den Inhalten eher versteckt: Es geht viel um allgemeine Themen rund um Nachhaltigkeit und Sinnhaftigkeit – wie findet der Transfer zu den Geschäftsinteressen der Bank statt?

Das Purpose Magazin findet sowohl eigenständig als auch in Zusammenarbeit mit der Bank statt. Ich bin in meiner Doppelfunktion als Herausgeber und Chefredakteur in der Themenwahl vollkommen frei. Dass das Purpose Magazin überhaupt existiert, ist wiederum einer von verschiedenen sinnhaften Handlungen der Bank für die Öffentlichkeit. 

Welche Zielgruppen wollen Sie mit dem Magazin erreichen? Und ist das Magazin dazu in ein umfassenderes Kommunikationskonzept eingebunden?
Zunächst sind da die philosophisch Interessierten und alle, die an den Themen "Werte", "Nachhaltigkeit" und "Gemeinwohl" Interessierten. Und natürlich die, die versuchen, auf diesem Niveau Aspekte der Sinnhaftigkeit in ihr Leben einfließen zu lassen. Klassische Zielgruppen samt Analyse etc. gibt es hier nicht. Wir sind eher als Freigeister unterwegs, ohne Denkschablonen und vorgefertigte BWL-Tools.

Welche wesentlichen Aufgaben hat das Magazin? Leadgenerierung/Branding/Awareness? Und über welche KPIs werden die Ziele gemessen?

Auch hier kann ich leider nicht mit den erwarteten Antworten dienen. Unser Ziel ist es, nachdem die Spaßgesellschaft gescheitert ist, und sich im Postmaterialismus neue Wege öffnen, die möglicherweise in der Lage sind, aus dieser Welt eine bessere  zu machen, aufzuzeigen, wie diese begehbar sind; und gleichzeitig Themen aufzugreifen, die zum Nachdenken und Nachmachen anregen, um ebenfalls zu einem solchen Ergebnis, einem erfüllten Dasein zu gelangen. Purpose ist nicht nur ein Magazintitel, sondern vielmehr auch ein Programm zur bewussten Lebensgestaltung - für Privatpersonen und Unternehmen gleichermaßen.

Welche nächsten Schritte sind geplant, um das Magazin weiterzuentwickeln?

Das Magazin bleibt wie es ist, aber in seinem Umfeld wird sich einiges tun, über das wir sprechen können, wenn es soweit ist.
 

 


Unser Newsletter