Social Intranet: Drinnen ist mehr los als draußen

Hirschtec

Hirschtec untersucht Engagement beim Social Intranet

Illustration: Mohamed Hassan, Pixabay

Ein gut durchdachtes Social Intranet reizt Mitarbeiter zum Mitmachen, wie Hirschtec in einer aktuellen Studie belegt.

Viele Jahre Intranet-Erfahrung haben gezeigt: Inhalte liegen dort oft wie Blei. Jetzt sollen Social Intranets alles anders und besser machen? Skepsis bleibt. Die bekannten Online Communities sind schließlich auch nicht der Brüller. Einmal angemeldet, verharren die meisten in Schweigen und beobachten lieber, wie sich wenige Alpha-Männchen und -Weibchen artikulieren. Jakob Nielsen von der Nielsen Norman Group, der sich der Optimierung von User Interfaces verschrieben hat, behauptet mit seiner 90-9-1Regel sogar, dass sich 90 Prozent in Online Communities oder externen Social Networks passiv verhalten und lauern (Lurkers), neun Prozent äußern sich gelegentlich (Contributors) und nur ein Prozent ist tatsächlich aktiv (Superusers).

Hirschtec, spezialisiert auf das Einrichten digitaler Arbeitsplätze, wollte wissen, ob das auch für Social Intranets gilt – und prüfte eine Woche lang im September Nutzung und Interaktion in 13 Unternehmen verschiedener Größen und Branchen. Gemeinsamer Nenner: Ihr Social Intranet basiert auf der Software-Lösung Coyo. 

Das Ergebnis widerlegt Nielsens Regel zwar nicht in den Aktivitätsgruppen, aber in den absoluten Zahlen. Bei der gewählten Zeitspanne von einer Woche verhielten sich durchschnittlich 80 Prozent als passive Lurkers, die Inhalte ohne jegliche Interaktion lediglich lesen. Die Zahl der Contributors, die Beiträge im Intranet auch kommentieren, liken oder abonnieren, erhöht sich sogar auf 18 Prozent. Bleiben zwei weitere Prozent, die sich der Gruppe der Superusers zuordnen lassen. Sie erstellen Inhalte komplett neu oder bearbeiten solche.

Hirschtec erhöhte die Zeitspanne dann auf einen Monat und fand noch ermutigendere Ergebnisse: Der durchschnittliche Anteil der Contributors stieg auf 26 Prozent, der der Superusers auf drei Prozent. Die passiven Lurkers reduzierten sich hingegen auf weniger als drei Viertel der User (71 Prozent). 
 
Das heißt, die niedrigschwellige Interaktion – das Liken und Kommentieren – ist deutlich höher als bei externen Netzwerken und auch der Anteil derjenigen, die Inhalte selbst erstellen, ist bei Social Intranets höher. Lutz Hirsch, CEO von Hirschtec, hält das Social Intranet wegen dieser höheren Interaktionsrate für ein wichtiges Instrument für die Unternehmenskommunikation: 

Social Intranets sorgen für einen einfacheren Wissenstransfer und ein besseres Verständnis des Unternehmens.  

Allerdings zeigte die Analyse der einzelnen Unternehmen auch deutliche Unterschiede. Das Unternehmen mit den aktivsten Mitarbeitern im Social Intranet hatte circa fünfmal so viele Contributors  und  Superusers in den eigenen Reihen als das mit den am wenigsten aktiven. Dieser Effekt könnte, so Hirschtec, durch die Unternehmensgröße, -kultur und auch den Digitalisierungsgrad der Organisation bestimmt werden. Hirschtec untersucht das gerade genauer. Vielleicht haben die aktiveren Unternehmen auch schlicht den besseren Content. 


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