Er geht zu FischerAppelt – er geht nicht... Klaus Madzia hat sich kurzerhand umentschieden und seine Berufspläne geändert.
Klaus Madzia, Journalist und Ex-Spiegel-Online-Chef, dreht karrieremäßig gerade ein paar Pirouetten. Die Ehe mit Arbeitgeber C3 – Madzia gab dort den Editorial Director – währte nur ein knappes Jahr. Dann zog es ihn weiter, FischerAppelt lautete das Ziel. Dort bei der Unit „Advisors“ war er fest eingeplant, um ab diesem Sommer als inhaltlicher Kopf das Beratungsfeld Digitale Transformation voranzutreiben.
Jetzt verkündet Madzia auf LinkedIn – für ein persönliches Statement war er nicht zu erreichen – seinen Einstieg bei Ströer ab diesem Monat. Als "Head of Giga.De / Technology & Entertainment" soll er dort das Geschäft des einstigen Plakatklebers vorantreiben.
Der Werbedienstleister aus Köln, spezialisiert zunächst auf Außen-, heute auch auf Online-Werbung und Content, erweiterte durch den Zukauf von Giga sein breites Portfolio an digitalen Informationsdiensten mit Portalen wie t-online.de, wetter.info, wanted.de, erdbeerlounge.de oder kino.de.
Ströer baut digitale Vermarktung aus
Giga ist eine von einem Printmagazin verstärkte Online-Community zu den Digitalthemen Android, Apple, Film, Computerspiele und Software. Gestartet ist die Marke einst als erster interaktiver TV-Sender zu den Themen Gaming und Technik bei NBC und wurde dann nach einem Wechsel zu Pay-TV-Anbieter Premiere zum Gaming-Kanal. Abgesehen von einem Grimme-Online-Award für die schön gestaltete Webseite des Kanals, dümpelte die Marke in unterschiedlichem Kleid weitgehend erfolglos vor sich hin. 2011 wanderte sie weiter zur Beteiligungsholding Econa und von dort 2014 für rund vier Millionen Euro zu Ströer.
Was Ströer mit Giga konkret vorhat, bleibt noch Spekulation. Artikel, News, Testberichte, Rankings und Tutorials – Ströer ist längst ein Medienunternehmen geworden – mit dem vielleicht entscheidenden Vorteil gegenüber vielen Verlagen: Man versteht viel von der digitalen Vermarktung. Erst in diesem Jahr wurde Seeding Alliance, Spezialist für Native Advertising, ins Firmenkonstrukt integriert.
Für Klaus Madzia bietet Ströer eine durchaus spannende Spielwiese. Warum er FischerAppelt dann überhaupt als Wunsch-Arbeitgeber auf der Liste hatte? Er wollte halt weg von C3, urteilt ein Brancheninsider lapidar.
