Neue Strategie: Hoffmann und Campe benennt sich um

Content, Channels und Connectivity

Neue Strategie: Hoffmann und Campe benennt sich um

Der Begriff Corporate Publishing verschwindet aus dem Namen: Hoffmann und Campe Corporate Publishing heißt ab heute Hoffmann und Campe X. Wir sprachen mit den Geschäftsführern Christian Schlottau (links) und Christian Backen über das Unbekannte im „X“ und was dieses wiederum mit Content, Channels und Connectivity zu tun hat.

Im Vorfeld des Namenswechsels wurden auch die Zuständigkeiten in der dreiköpfigen Geschäftsführung neu geordnet: Christian Schlottau konzentriert sich auf das Marketing, der im März hinzugestoßene bisherige Digital-Geschäftsführer Christian Backen übernimmt Strategie und Operations, und Alexander Uebel, ebenfalls im März hinzugekommen, verantwortet weiterhin die Zahlen. Das Dreier-Team soll gezielt um weitere Spezialisten ergänzt werden.

„Größe allein ist für uns kein Argument“

Hoffmann und Campe X

Herr Schlottau, Herr Backen: In der Mathematik steht das „X“ für eine unbekannte Größe. Steht es bei Hoffmann und Campe X für alles, was sich derzeit vielleicht noch gar nicht abschätzen lässt in der Entwicklung der Mensch-Marke-Beziehung?

Christian Backen: Das „X“ steht einerseits für Verbundenheit, andererseits für Veränderung und damit natürlich auch für das Unbekannte. Die Kommunikationswirklichkeit der Unternehmen und Marken ändert sich so rasant in Richtung Vernetzung wie die Lebensrealität der Menschen. Alles hängt mit allem zusammen. Nichts lässt sich mehr losgelöst vom anderen betrachten. Das haben wir bei all unseren Partnern, besonders aber bei BMW und ZF, mit erfahren. Dies stellt für Unternehmen eine neue Herausforderung dar, auf die wir mit flexiblen Strategien und Lösungen antworten.

Mit den neuen Strategiefeldern Content, Channels und Connectivity positionieren Sie sich als Lösungspartner für die Anforderungen der Marketing-Kommunikation als solche. Mit dieser Idee kamen Ihnen Ihre Verlags-Mitbewerber Burda und G+J mit C3 und Territory bereits zuvor. Welche Vorteile sehen Sie darin - und wie wollen Sie sich gegenüber Mitbewerbern abgrenzen?
Christian Schlottau: Den Begriff der Connectivity in der Kommunikation haben wir in diesem Zusammenhang im Wettbewerb noch nicht wahrgenommen. Richtig ist, dass wir uns als Ansprechpartner für Kommunikation sehen. Marketing ist da nur ein – zugegebenermaßen wichtiger - Teil. Doch unser Ansatz ist umfassender: Wir bieten im wahrsten Wortsinn ganzheitliche Kommunikations-Lösungen, die den Ansprüchen an eine agile Markenführung gerecht werden. Gemeinsam mit den Unternehmen – wir sprechen hier von Partnern – finden wir deren Geschichte und bringen sie mit der des Endkunden zusammen.

Nichts lässt sich mehr losgelöst
vom anderen betrachten, alles hängt mit allem zusammen.

Und da sind wir schon bei der Abgrenzung vom Wettbewerb: Es ist die enge Zusammenarbeit mit unseren Auftraggebern, die es möglich macht, Teil der Partner-DNA zu werden. Unsere individuell zusammengesetzten Teams, denen immer auch ein Geschäftsführer voransteht - wir wollen immer ganz nah, ganz persönlich agieren. Weitere Alleinstellungsmerkmale sind unser strategischer Ansatz und Zusatzleistungen wie unsere Distributions-Unit. Und nicht zuletzt die Qualität unserer Arbeit und unsere exzellenten Mitarbeiter.

Wir spüren, dass viele Unternehmen sich einen unabhängigen Dienstleister mit hohem eigenen Anspruch wünschen und stehen auch in Zukunft für Premium-Content. Der Gefahr einer Zweitverwertung von Inhalten ist man bei HOFFMANN UND CAMPE X nicht ausgesetzt.

Wie wollen Sie künftig das grenzenlose Angebot in hoher Qualität gewährleisten? Geben Sie Aufträge an Sub-Dienstleister? Schaffen Sie inhouse neue Kompetenzzentren? Starten Sie jetzt auch Ihren Agentur-Einkaufstrip? Oder bieten Sie letztlich doch das an, was über die Verlagsinfrastruktur bereits angelegt ist?
Backen: Der wichtigste Garant ist unser Team. Unsere Mannschaft ist immer mit höchster Leidenschaft bei der Sache. Darüber hinaus sind wir – auch dank der Synergien in der Verlagsgruppe, vor allem aber aufgrund unseres weltweiten Experten-Netzwerks – immer schon sehr breit aufgestellt.



Größe kann hinderlich sein, da man gezwungen ist, die internen Ressourcen auslasten zu müssen.

Größe allein ist für uns kein Argument. Größe kann sogar hinderlich sein, da man gezwungen ist, die internen Ressourcen auslasten zu müssen. Und damit eben nicht die beste aller Lösungen, auch mit externen Experten, anbieten kann. Kooperationen mit anderen Agenturen gehören für uns ebenso zum täglichen Geschäft wie der Ausbau eigener Geschäftsbereiche. Wir entscheiden das ganz situativ und nehmen uns bei allem Selbstbewusstsein auch heraus, manche Aufträge abzulehnen.

Sie haben in diesem und im Vorjahr attraktive Kunden gewonnen, von den Asklepios Kliniken über die BASF, den Versicherungskonzern Talanx bis zum Spielzeughändlerverband Vedes. Ein deutlicher Teil Ihres Geschäfts läuft unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Sind Ihre Kunden so öffentlichkeitsscheu, oder steckt dahinter Taktik?
Schlottau: In der Tat haben wir in den letzten zwei Jahren insgesamt über 20 neue Partner hinzugewonnen. Damit blicken wir auf die erfolgreichste Neukundenentwicklung seit Bestehen zurück. Aber um Ihre Frage zu beantworten: Ja. Selbstverständlich steckt hinter unserer Informationspolitik Taktik. Manches möchten wir bewusst nicht kommunizieren. Und noch einmal: Ja. Es gibt auch zunehmend Partner, die das nicht immer möchten.

Sie haben die Wirkung Ihrer strategischen Neuausrichtung bereits bei Bestandskunden getestet. Wo haben Sie noch Justierbedarf erkannt?
Backen: Bisher erfreulicherweise keinen. Bei unseren Kunden kommt unsere Strategie sehr gut an. Wir lernen aber immer gerne dazu und haben uns die stetige Veränderung mit unserer neuen Philosophie ja auch auf die Fahne geschrieben.

Hoffmann und Campe X


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