Interne Kommunikation: Der tägliche Kampf um Budget und Anerkennung

Staffbase / SCM / Kammann Rossi

Status Quo und Trends zur Internen Kommunikation

Foto: Bruce Mars, Unsplash

Interne Kommunikation ist dann gut, wenn sie von den Bezugsgruppen angenommen wird und diese daraus einen Nutzen ziehen können. Wo genau steht die Interne Kommunikation heute? Die School for Communication and Management (SCM), Staffbase und Kammann Rossi suchten nach Antworten in ihrem aktuellen "Internal Communications Monitor 2020".

Der Umbau der Wirtschaft ist mit seinen Herausforderungen an Digitalisierung und Nachhaltigkeit komplex wie noch nie zuvor. Er wird nur gelingen, wenn die Mitarbeiter mitziehen. Die Interne Kommunikation spielt dabei eine tragende Rolle – als Interessensvertreter und Sinnstifter. Inwieweit wird sie heute dieser zentralen Rolle schon gerecht, und wo klemmt es noch? Die School for Communication and Management (SCM), Staffbase und Kammann Rossi suchten nach Antworten in ihrem aktuellen Internal Communications Monitor 2020. Befragt wurden zwischen Januar und April 261 Kommunikations-Profis aus ganz Europa. 

Die Aufgaben 

Die Interne Kommunikation in der Rolle des Enablers 
Den Befragten geht es um Verständnis für die Aktivitäten des Unternehmens und darum, seine Werte und Kultur transportieren. Sie wollen so Identifikation schaffen, Wissen transportieren und zu Austausch und Dialog ermutigen. Potenziert durch die Corona-Krise, führen diese Ziele zu mehr Anerkennung und steigender Bedeutung der internen Kommunikation, die sich aus den Studienergebnissen ablesen lässt. Die genutzten Instrumente: 

Die Trends  

Formate, die komplexe Sachverhalte vereinfachen 
Hier geht der Trend deutlich hin zu visuellen Ansätze wie Infografiken oder Storytelling.

Inhalte, die den Change spiegeln  
Vor allem strategische Themen, Change- und HR-Themen bleiben im Fokus.

Ein Intranet, das seine Position als Leitmedium verteidigt   
Zwar stehen nach wie vor persönliche Kanäle – Face-to-Face, Mitarbeiterversammlung – hoch im Kurs. Aber Organisationen entdecken immer mehr das Potenzial digitaler Kanäle. Während Print-Medien wie die Mitarbeiterzeitung nur noch hier und dort zum Einsatz kommen, entwickelt sich das Intranet zum Leitmedium der internen Kommunikation und wird bereits von 87,3 Prozent der Befragten genutzt.

Weitere Digitalkanäle, die externe Kommunikationstrends im internen Kontext spiegeln
Im Trend liegen besonders interne soziale Medien und Mitarbeiter-Apps. Auch Office 365 wächst allmählich zu einem bedeutenden IK-Kanal. Darüber hinaus wird die mobile Anbindung verschiedener IK-Kanäle als großer Trend gesehen. Dabei geht es vor allem um Flexibilität, Schnelligkeit und Aktualität. Newsfeeds, Push- und Social-Funktionen sind hier zentrale Features, über die man sich vor allem Reichweite verspricht.

Künstliche Intelligenz, die zum Game Changer wird
Entsprechendes Potenzial ist mittel- bis langfristig vorhanden. Ein Beispiel: Erst neun Prozent der Befragten nutzen Bots, aber knapp 37 Prozent halten sie "sehr wichtig" und "eher wichtig".


Die Herausforderungen 

Mitarbeitende zu Partizipation und aktiver Kommunikation bewegen
Hier zeigt sich eine neue Qualität im Ansatz, wenn man bedenkt, dass interne Kommunikation sich klassisch in erster Linie als Sprachrohr der Unternehmensleitung verstanden hat und den offenen Diskurs zu Gunsten des eigenen Agendasettings eher zu minimieren bestrebt war.
 
Gegen knappe Ressourcen und fehlende Anerkennung kämpfen
Beides prägt nach wie vor die interne Kommunikation. Vor allem die Budgets sind in- und extern sehr ungleich verteilt und sorgen häufig für Unzufriedenheit bei den verantwortlichen Kommunikatoren. Zumal Qualität und Durchschlagskraft der internen Kommunikation mit den zur Verfügung stehenden Budgets korrespondieren.
 

Fazit: Die interne Kommunikation ist heute eine im Sinn der Unternehmensziele handelnde Einheit, die befähigt, motiviert, berät, Plattformen zur Verfügung stellt und in ganz verschiedenen Funktionen dazu beiträgt, Organisationen und ihre Mitarbeitenden fit für die Herausforderungen der Zukunft zu machen. Ihr Wirkungsradius reicht mittlerweile weit über die internen Grenzen hinaus, zumal Mitarbeitende heute mehr denn je auch Botschafter ihres Unternehmens sind. Sie ist der Schmierstoff, der Menschen verbindet, Sinn für das Gemeinsame schafft und Organisationen zusammenhält. Insofern ist es ein gutes Zeichen, dass das Verständnis für die Bedeutung guter interner Kommunikation zu wachsen scheint – vor der Corona-Krise, während der Krise und aller Voraussicht nach auch darüber hinaus.

zum Studien-Download


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